Datum und Uhrzeit

13. März 2023, 19:00 – 20:30

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Ort

großer Sitzungssaal, Rathaus Emmerthal

Berliner Straße 15
31860 Emmerthal

Das Naturschutzamt des Landkreises Hameln-Pyrmont wird die vorgesehene Maßnahme zusammen mit dem beauftragten Planungsbüro der Öffentlichkeit vorstellen.

Das Naturschutzgebiet „Emmertal“ gehört als Flora-Fauna-Habitat zum europäischen
Schutzgebietssystem NATURA2000, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Kerngebiete in
einen guten Erhaltungszustand zu entwickeln. In dem Naturschutzgebiet bildet die „Em-
mer“ als bedingt naturnaher Mittelgebirgsfluss das Herz dieses Schutzgebietes.
Seit Jahren arbeitet das Naturschutzamt des Landkreises Hameln-Pyrmont an der Wei-
terentwicklung der Emmer und deren Flussaue. Erst 2020 wurde die sogenannte Rena-
turierung der „Emmerinsel“ in Amelgatzen erfolgreich umgesetzt. Durch einen umfangrei-
chen Abtrag von Boden konnte auf dieser Fläche ein flussauentypischer wechselfeuchter
Lebensbereich entstehen.
Als weiterer Baustein im Projektgebiet Emmer soll nun eine Verlegung des Bachbettes
der Emmer auf einem Teilstück von rd. 900 m Länge erfolgen. Geplant ist, die Emmer
flussabwärts von Amelgatzen aus ihrem bisherigen Flussbett herauszuführen, um sie
dann über die angrenzenden Emmerwiesen naturnah neu anzulegen. Dadurch wird der
Emmer in diesem Abschnitt eine weitgehend ungehinderte eigendynamische Entwicklung
auf über 1,5 km Lauflänge ermöglicht, die aufgrund der mit Steinen verbauten Böschungs-
bereiche im jetzigen Flussbett nicht erreicht werden kann.
Durch die Maßnahme entsteht ein großflächiges Lebensraums-Mosaik aus naturnahem
Flusslauf und periodisch überfluteten Auenbereichen. Neben den zu erwartenden positi-
ven Auswirkungen auf die Erhaltungszustände der vorkommenden wertbestimmenden
Lebensraumtypen des FFH-Gebietes erfüllt diese Maßnahme auch die Forderungen der
europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL), nach der sich bis zum Jahr 2027 alle
Gewässer der EU-Mitgliedsstaaten mindestens im sog. „guten ökologischen Zustand“ be-
finden müssen.
Der Genehmigungsantrag für die Umsetzung der Maßnahme soll noch in diesem Jahr
gestellt werden. Mit einem Baubeginn ist frühestens ab 2024 zu rechnen.